Geburtshilfe im Norden des Kreises

Veröffentlicht am 28.03.2014 in Aktuelles

Wir geben nicht auf ! Die SPD Oldenburg hat an der Verabschiedung einer gemeinsamen Resolution für ein nachhaltiges Sicherheits-und Qualitätskonzept der Geburtshilfe im Norden des Kreises OH mitgewirkt.

"Wir nehmen das Angebot der Hebammen wahr. Wir unterstützen die Eltern vor Ort." , bekräftigt Fraktionssprecherin Annette Schlichter-Schenck." Wir brauchen Zeit um Alternativen zu entwickeln.!"

 

Resolution

für ein nachhaltiges Sicherheits- und Qualitätskonzept

der Geburtshilfe im Norden des Kreises OH

 

Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Oldenburg in Holstein bedauert die Entscheidung der Geschäftsführung der Sana Kliniken Ostholstein GmbH, die geburtshilfliche Abteilung am Standort Oldenburg i. H. ab August dieses Jahres nach Eutin zu verlagern. Die Konzentration der Geburtshilfe in Eutin ist für den strukturschwachen Norden des Kreises, vor allem für die dort lebenden jungen Frauen und Familien, eine bittere Entscheidung.

Der Haupt- und Finanzausschuss  hat zur Kenntnis nehmen müssen, dass bereits 60% der Schwangeren im Einzugsgebiet der Klinik Oldenburg nicht mehr vor Ort entbinden. Die medizinische Qualität und eine maximale Versorgungssicherheit haben (heutzutage) für werdende Mütter und ihre Neugeborenen nachvollziehbar höchste Priorität. Durch die Bündelung der geburtshilflichen Leistungen am Standort in Eutin in dem neu ausgerichteten Mutter-Kind-Zentrum mit 24-h-Bereitschaft und dem Perinatal-Zentrum Level 2 wird ein entsprechender Versorgungs- und Sicherheitsstandard geboten werden können.

Der Haupt- und Finanzausschuss ist allerdings befremdet darüber, dass der finale Entscheidungs- und Kommunikationsprozess zwischen der Geschäftsführung der Sana Kliniken Ostholstein GmbH, dem Sozialministerium (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung) und den Kostenträgern (nach der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Sicherheit und Gesundheit am 25.02.2014) eine nicht nachvollziehbare Dynamik erfahren hat und die Gremien der Stadt Oldenburg in Holstein hierdurch vor vollendete Tatsachen gestellt wurden.

Deshalb fordert der Haupt- und Finanzausschuss zunächst die Fortführung der geburtshilflichen Abteilung bis zum Ausscheiden des Chefarztes im Jahr 2015. Die Hebammen haben sich dazu bereit erklärt. Auch die Hebamme, die die Geburtshilfe aufgeben möchte, hat Vertretungsdienste angeboten. Der Geschäftsführung wird aufgegeben, Gründe, die einer Fortführung entgegenstehen, vorzubringen.

In diesem Jahr wurden, trotz Absagen aufgrund der Schließungsankündigung, bereits 50 Oldenburger geboren. Eine erfreuliche Steigerung, die von der Geschäftsführung nicht kommuniziert wurde.

Es muss geprüft werden, ob sich die Geburtenzahlen in Oldenburg durch moderne und besser ausgestattete Kreißsaalräume und Wöchnerinnenstation und durch Öffentlichkeitsarbeit steigern lassen.

Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt besorgt zur Kenntnis, dass weder das Boardinghaus- Konzept für die Helgoländer - noch für die Sylter Frauen erfolgreich sein soll. Die Kaiserschnittrate bei den Sylter Frauen liegt danach bei nahezu bei 100 %. Der Sana Geschäftsführung wird aufgegeben, über die Boarding-Situation zu berichten.

Der Haupt- und Finanzausschuss bemängelt die unzureichende Vergütung für die Geburtshilfe in Oldenburg und fordert die Gewährung eines Sicherstellungszuschlags in Höhe von 600.000 Euro von Land und Krankenkassen.

 

Der Haupt- und Finanzausschuss erwartet darüber hinaus von der Geschäftsführung der Sana Kliniken Ostholstein GmbH, falls sich die ernsthaften Bemühungen um den Erhalt der Geburtshilfe in Oldenburg als erfolglos erweisen, dass

  • keine Schließung der geburtshilflichen Abteilung in Oldenburg erfolgt, bevor das gemeinsam mit den Kostenträgern zu entwickelnde flankierende Sicherheitskonzept u.a. mit den Durchführern des Rettungsdienstes erörtert wird und bei Bedarf Anpassungen vorgenommen werden,

  • die Hebammen in das Gesamtkonzept angemessen eingebunden und die Einrichtung eines funktionierenden Gynäkologen- und Hebammennetzwerkes für den ländlichen Bereich geprüft wird und

  • die angekündigten neuen Wege der Kommunikation auch genutzt werden, um vollständige Transparenz durch umfassende Informationen der Betroffenen über das Gesamtkonzept sicherzustellen.