SPD möchte Vernetzung mit der offenen Jugendarbeit in Oldenburg

Veröffentlicht am 27.06.2011 in Kommunalpolitik

Erfolgreiche ehrenamtliche Präventionsarbeit des CVJM CVJM auf der Vogelflugliniestößt in Oldenburg an seine Grenzen. Seit 2008 hat das Bauwagenprojekt des CVJM auf der Vogelfluglinie e.V. mit Unterstützung der SPD Fraktion in Oldenburg auf einer von der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellten Fläche in der Ringstraße am Voßberg ein Zuhause.

Das Projekt wurde bereits 2009 mit dem Präventionspreis der Landespolizei Schleswig-Holstein sowie mit dem Stiftungspreis der Stiftung Straffälligenhilfe Schleswig-Holstein ausgezeichnet und gilt seitdem als Leuchtturmprojekt.
Die SPD Fraktion suchte den Erfahrungsaustausch mit dem ehrenamtlicher Projektleiter Heiner Backer. Sein Verein bietet seit 2008 in Oldenburg ein sozial-integratives Projekt für Kinder und Jugendliche an, welches speziell für auffällig gewordene, noch nicht strafmündige Kinder und straffällig gewordene Jugendliche sowie junge Erwachsene bis 21 Jahren verschiedene Hilfestellungen gibt. „Uns war nicht bewusst, dass alleine 60 von 80 im Jahr 2010 betreute Jugendliche aus Oldenburg kommen“, so Annette Schlichter-Schenck. „In der Startphase war von 12 Jugendlichen die Rede. Der Bedarf in der Realität hat sich verfünffacht. Statt zwei Bauwagen stehen jetzt sechs auf dem Gelände. Unter der Federführung von Heiner Backer ist in funktionierendes und effizientes Netzwerk von Polizei, Jugendamt, Jugendrichter sowie Schule und Schulsozialarbeiter entstanden. Im zwei Wochen Rhythmus werden am Dienstag in der Bauwagenburg Beratungen und Training angeboten. Aufgearbeitet werden die individuellen Lebensläufe mit den jeweiligen Konflikten bei Gewalt, Drogen, Sucht, Diebstahl, Mobbing, Schulverweigerung und Verschuldung. Dazu bekommenen die Jugendlichen, die entweder vom Gericht zugewiesen werden, oder auch freiwillig teilnehmen, in dem Projekt handfeste Hilfestellungen durch Kompetenztraining, Schuldnerberatung, Suchtberatung, sowie Sport in einem Offenen Boxring.“
Die Erfolgsquote in diesem ambulanten Projekt beträgt 74 %, während bei Maßnahmen im geschlossenen Strafvollzug nur 30 % resozialisiert werden, bilanziert Heiner Backer nach 3 Jahren Arbeit in der Bauwagenburg.
„Um der Situation der vielen auffälligen Jugendlichen in Oldenburg gerecht zu werden, muss mehr aufsuchende Hilfe in Form von Streetworkarbeit stattfinden. Wünschenswert wäre ein wöchentliches Angebot, welches der kreisweit tätige Verein mit seinen sechs ehrenamtlich Mitwirkenden nicht leisten kann,“ so Heiner Backer.
Die SPD Fraktion ist beeindruckt von der Bilanz und wird das sozial-integrative Projekt als wichtigen Bestandteil der zu leistenden offenen Jugendarbeit unterstützen.
„Wir sind erstaunt, das trotz mehrmaliger Aufforderung aus dem Ausschuss für gesellschaftliche Angelegenheiten an die Stadtjugendpflege, sich mit allen Institutionen und Gruppen, die nahe an gefährdeten Kindern und Jugendlichen arbeiten, eine Vernetzung herzustellen, dieses offensichtlich nicht stattgefunden hat.“ wundert sich Klaus Zorndt als langjähriges Mitglied dieses Ausschusses.
„Wir werden überlegen, ob die Mittel für die Stadtjugendpflege in Oldenburg anders gestreut werden können, um eine Vernetzung zu erreichen“, so Schlichter-Schenck.

20.06.2011
Annette Schlichter-Schenck